Inhaltsverzeichnis:
- Mit diesen 7 Tipps motivierst du dein Kind zum Wandern
- Mit Kindern wandern? Aber sicher!
- Ab wann mit Kindern wandern?
- Wieviel Wandern schafft dein Kind?
- Wandern mit Baby
- Wichtige Tipps für das Wandern mit Kleinkindern
- Beherzige unsere 6 Tipps für eine Wanderung mit Kindern
- 3 Kindgerechte Wanderrouten Vorschläge
Wandern mit Kindern: So schön können die Berge zusammen mit Kindern sein
- Wähle spannende Touren: Verzichte lieber auf blaue und wähle stattdessen rote Routen. Denn die blauen führen meist durch Forstwege oder im schlimmsten Fall an Straßen entlang. Reiseführer sortieren nämlich meistens nach Schwierigkeit. Da bleibt dann leider oft die Vielfalt der Natur und der Spaß auf der Strecke. Rote Touren sind meist anspruchsvoller und führen den Berg hinauf. Du solltest hierbei darauf achten, dass nicht zu viele Höhenmeter überwunden werden müssen – dann haben auch die Kleinen ihren Spaß und viel zu entdecken.
- Zeit ist der Schlüssel: Für eine normale Route solltest du ruhig die doppelte Zeit einplanen. Kinder sind langsamer als Erwachsene, sie entdecken aber auch viel mehr. Lass dich ruhig einmal davon anstecken und sieh die Bergwelt mit Kinderaugen.
- Tiere beobachten: Das kannst du zwar nur bedingt vorher planen, aber es gibt Stellen, an denen du beispielsweise Murmeltieren über den Weg läufst oder auch Gämsen. Und natürlich gibt es unzählige Insekten am Wegesrand. Eine kleine Becherlupe ist empfehlenswert. Natürlich gilt: Insekten nach Beobachtung wieder in die natürliche Umgebung freilassen.
- Motto Schnitzeljagd: Es hat etwas von einer Schnitzeljagd, wenn dein Kind die Führung übernimmt. Wo ist der nächste Wegweiser und wo geht es lang? Dein Kind wird sicher große Freude haben und sich auf einmal ganz schnell vorwärts bewegen.
- Genügend Pausen: Ist dein Kind hungrig oder durstig, dann hast du verloren! Nicht nur, dass dein Kind für eine Wanderung ausreichend Energie benötigt, ein leerer Magen macht auch schlechte Laune. Und das bekommen am Ende alle zu spüren. Daher leg immer wieder und auch nach Bedarf kleine Pausen für dein Kind ein.
- Pausen an spannenden Orten: Mach eine Pause dort, wo dein Kind ein wenig klettern kann – natürlich in ungefährlichem Gelände! Oder such eine Wasserstelle aus. Egal, ob Bergsee, Fluss oder Wasserfall – dein Kind wird es lieben und ist beschäftigt. Und danach auch sicher bereit sein, weiter zu wandern.
- Der eigene Kinder-Rucksack: Die eigenen Schätze dabei haben und mit Stolz auf sie aufpassen – viele Kinder lieben es, den eigenen Rucksack zu tragen. Bitte nicht mehr als ein Zehntel des Eigengewichts einplanen, sonst wird’s zu schwer für dein Kind.
Je kleiner die Kinder sind, desto wichtiger ist es, nicht allzu weit weg von der Zivilisation zu wandern. Im Notfall sollte die nächste Ortschaft oder zumindest eine Busverbindung in der Nähe sein.
Auch ein aufgeladenes Mobiltelefon ist immer dabei. Sieh auch nach, ob auf deiner Route eine gute Netzabdeckung herrscht, sodass du im Notfall immer jemanden anrufen kannst.
Sag jemandem Bescheid, wann und wo du wanderst und teile auch deine Rückankunftszeit mit – damit im Notfall nach dir und deinen Kindern gesucht werden kann.
Oftmals kommt es am Berg unverhofft zu unwegsamen Pfaden, Schluchten oder ähnlichem. Hindernisse, die für Erwachsene häufig kein Problem darstellen, können für Kinder gefährlich werden. Die Lösung: Gurt oder Seil mitnehmen. Das ist viel sicherer und leichter in der Handhabung, als wenn du dein Kind an der Hand hältst und es durch unwegsames Gelände führst. Am besten natürlich: Informiere dich vorab gründlich – zum Beispiel in einem Wanderführer – über die anvisierte Route.
Wandern mit Kindern – jetzt geht’s „richtig“ los
Als Richtwert, ab wann ein Kind tatsächlich wandern kann, gelten vier Jahre. Doch es gilt: Achte auf die Bedürfnisse deines Kindes. Auch wenn dein Kind körperlich schon recht fit ist, so ist der Schlüssel zu einer befriedigenden Wanderung für alle doch die Motivation des Kindes. SportScheck hat ein paar Tipps, wie du dein Kind auf einer Wanderung motivierst.
Wieviel Wandern schafft dein Kind?
Der Gipfel sollte nicht das Ziel sein, sondern nur die Richtung: Vierjährige Kinder schaffen pro Tag in etwa 400 Höhenmeter, im Grundschulalter sind als Richtwert bis 600 Höhenmeter drin. Fünf Stunden sollten bei Grundschulkindern pro Tag nicht überschritten werden, bei den Jüngeren bis ca. fünf Jahre ist mit vier Stunden das Tagespensum erreicht.
Wandern mit Baby
Zu zweit oder mit einer Gruppe Erwachsener zu wandern ist das eine, doch ab wann kannst du dein Kind eigentlich mit auf den Berg nehmen? Grundsätzlich ist die Antwort so simpel wie vielfältig: Dann, wenn du und ihr als Familie dazu bereit seid. Auch körperlich bist du gefragt, denn eine Wanderung mit Baby ist natürlich deutlich anstrengender als ohne dieses wunderbare „Zusatzgepäck“! Wenn du dich entschließt, mit einem Säugling den Berg zu erklimmen, hast du zwei Möglichkeiten:
- Wandern mit dem Kinderwagen: Du musst dein Baby nicht tragen. Das ist schon ein enormer Vorteil im Gebirge. Außerdem bietet so ein Kinderwagen zusätzlichen Stauraum. Aber: Die Routenauswahl mit so einem Gefährt ist natürlich stark eingeschränkt, es eignen sich im Grunde nur Forstwege. Große Steigungen, Schneereste, Wurzeln – all das erschwert eine Wanderung mit Kinderwagen oder macht sie gar unmöglich. Zusätzlich sei darauf hingewiesen, dass auch das Schieben des Wagens Kraft kostet und anstrengend ist.
- Wandern mit einer Babytrage: Bei dieser Variante trägt ein Erwachsener das Kind – die Arme sind frei, was sehr praktisch ist. Zudem kannst du so auch unwegsames Gelände überwinden. Allerdings kann das Wandern mit einer Trage auf längere Sicht sehr anstrengend sein. Das Gewicht auf deinem Rücken oder vor Brust und Bauch ist nicht zu unterschätzen und zudem muss der Partner das komplette Gepäck für alle Wanderer tragen – zumindest, wenn ihr zu zweit mit Kind unterwegs seid.
Für das Wandern mit Säugling empfiehlt dir SportScheck eher kürzere Tagestouren. So haben alle etwas davon, für die Erwachsenen ist es nicht allzu anstrengend und natürlich möchte sich auch ein Baby zwischendurch einmal frei bewegen und die Aussicht genießen. Das ist bei kürzeren Strecken leichter zu realisieren.
Weitere wichtige Tipps für das Wandern mit Kleinkindern bis zwei Jahre
- Ist das Baby nicht mehr ganz klein, lohnt es sich, eine Krabbeldecke einzupacken, auf der sich das Kleine dann auch mal strecken darf.
- UV-Schutz in Form von Sonnencreme, Kopfbedeckung oder auch spezieller Kleidung ist besonders für die ganz Kleinen extrem wichtig. Die Strahlung in den Bergen ist weit intensiver als im Tal!
- Babys im Hochgebirge sind Tabu! Ein Aufenthalt in über 2.000 m Höhe kann die Gesundheit deines Babys gefährden.
Ab dem Zeitpunkt, ab dem dein Kind sitzen kann, kannst du eine Rückentrage, oder auch Kraxe genannt, nutzen. Sie ist rückenschonend, dein Kind hat die perfekte Aussicht von oben und kann nach Bedarf auch Teile der Strecke selbst laufen. Nichtsdestotrotz ist der sichere Platz immer mit dabei.
Lies jetzt mehr zum Thema Wandern mit Kind in der Kraxe in unserem ausführlichen Ratgeber.
Natürlich setzt eine Wanderung mit Kind auch das richtige Equipment voraus, denn nur mit geeigneten und passenden Kinder-Wanderschuhen, atmungsaktiven Socken und wetterentsprechender Kleidung hat dein Kind lange Spaß am Wandern. Was du sonst noch alles bedenken solltest, damit dein Kind Freude am Berg hat:
- Wähle bunte Kleidung: So behältst du dein Kind einfacherer im Blick
- Nutze das Zwiebelprinzip: SportScheck empfiehlt dir, mehrere dünne Lagen übereinander zu ziehen. Bei Bedarf können einzelne Lagen ausgezogen werden. Schutz vor UV, Insekten sowie Dornen inklusive.
- Regenfestigkeit: Eine regenfeste Jacke ist auf jeder Wanderung ein Must-have
- Sonnenschutz ist wichtig: Sowohl eine Kopfdeckung als auch eine Sonnenbrille sollten nicht fehlen. Sonnencreme für nackte Stellen ist ein Muss.
- Verpflegung: Nachfüllbare Trinkflaschen für Kinder und Snacks wie belegte Brote, Käsewürfel, Nüsse oder Äpfel, die man ohne Besteck essen kann, sind empfehlenswert.
- Erste-Hilfe-Set: Auf jeden Fall dabei haben solltest du Pflaster, Blasenpflaster, Mullbinde, Desinfektionsspray und eine Pinzette.
Bregenzerach
Prima geeignet für heiße Tage, da du hier das Wandern mit dem Baden verbinden kannst – in einem naturbelassenen, schönen Alpenfluss. Natürlich nur dann, wenn dein Kind bereits schwimmen kann. Die Strecke startet und endet am Parkplatz „am Fußballplatz in Schwarzenberg“ und misst eine Länge von ca. 4 km. Sie ist geeignet für Kinder ab 4 Jahren. Auf dieser Bilderbuchroute gibt es viel für die Kleinen zu entdecken: Du wanderst am Flusslauf entlang, durch Wälder und über zauberhafte Wiesen. Eine tolle Tour, an der Groß und Klein viel Spaß haben werden.
Almbachklamm
Diese 6,5 km lange Route geeignet für Kinder ab 4 Jahren bietet dir wunderbare Ausblicke auf den reißenden Wildbach und die beeindruckenden Wasserfälle im Berchtesgadener Land. Deutschlands älteste betriebene Kugelmühle in Marktschellenberg bildet den Ausgangspunkt, von hier aus führt der gut ausgebaute Steig durch die Klamm, die sich am Scheitelpunkt, der Theresienklause, der Wanderung weitet. Da eine Klammwanderung auch im Sommer feucht sein kann, solltest du auf rutsch- und wetterfeste Kleidung für dich und dein Kind achten.
Brockenrundweg
Es muss ja nicht immer das alpine Hochgebirge sein: Wandern im Harz bietet für Familien eine unglaubliche Vielfalt an sehenswerten Naturspektakeln – in diesem Fall einmal rund um das Brockenplateau herum. Du wanderst vorbei an der Teufelskanzel, dem Brockenhaus und an einem Moor. Auf einer Strecke von 1,6km erwartet dich ein einzigartiges Naturschutzgebiet, weshalb du dich hier nicht abseits der Wege bewegen darfst. Die Tour ist schon für die Kleinsten geeignet, da man hier, bis auf eine Stelle, an der man tragen muss, sogar sehr gut mit dem Kinderwagen durchkommt.
Wenn du unsere Tipps und Anregungen beherzigst, dann wirst du mit deinen Kindern ganz sicher einen tollen Aufenthalt in den Bergen verbringen und deine Kleinen werden die nächste Wanderung kaum erwarten können.