Wanderrucksack kaufen
Auf einer ausgedehnten Bergtour darf der Wanderrucksack nicht fehlen. Aber welcher Rucksack ist der richtige? In erster Linie sind die eigenen Bedürfnisse und die Anforderungen der Wanderung entscheidend. Es gibt jedoch ein paar Grundvoraussetzungen, die jeder Wanderrucksack erfüllen sollte. Dazu zählen ein gutes Belüftungssystem, ein komfortables Tragesystem und eine optimale Passform.
Aber muss es denn unbedingt ein spezieller Wanderrucksack sein? Diese Frage erübrigt sich spätestens dann, wenn man einen längeren Trip mit einem ungeeigneten Modell hinter sich hat und danach über Rückenschmerzen klagt. Ein richtiger Wanderrucksack bietet eben mehr, als nur Stauraum und die Möglichkeit, ihn auf dem Rücken zu tragen.
Tagesrucksäcke oder Daypacks
Wer eine einfache Tagestour plant, ist mit einem Tagesrucksack gut ausgestattet. Tagesrucksäcke oder Daypacks sind leicht, bieten genug Stauraum, besitzen mehrere Fächer für Kleinkram und eine Menge Extras. Außerdem sind auch spezielle Trinkrucksäcke mit Wasserreservoir erhältlich. So hat man das Wichtigste immer dabei, ohne schwere Flaschen schleppen zu müssen. Zu den spezifischen Ausstattungen von Tagesrucksäcken zählen verschiedenste Befestigungssysteme wie die Halterung für Trekkingsstöcke und Helme. Ein gutes Rückensystem ist in jedem Fall ein Muss.
Trekkingrucksäcke
Der Wanderrucksack oder Trekkingrucksack wird da schon höheren Anforderungen gerecht. Oft steht eine mehrtägige Outdoor-Tour an, die von einem Wanderrucksack so einiges abverlangt. Ein spezieller Hüftgurt verteilt, in Kombination mit einem hochwertigen Tragesystem im Innenraum, die Last auf den Beckenknochen. Der Innenraum ist meist so konzipiert, dass zwei abgetrennte Bereiche entstehen, die unabhängig voneinander zu öffnen sind. So ist zum Beispiel ein Schlafsack oder auch nasse Kleidung von anderen Gepäckstücken getrennt und schnell zugänglich. Ein gutes Belüftungssystem hält den Rucksack mit geringem Abstand vom Rücken fern, so dass sich kein zusätzlicher Schweiß bildet.
Tourenrucksäcke
Für mehrtägige Abenteuer in alpinem Gelände aber auch für anspruchsvolle Klettertrips eignen sich Tourenrucksäcke. Diese bieten in der Regel eine sehr hohe Rückenstabilität, um einen sicheren Halt auf Klettersteigen zu gewährleisten. Dabei variieren die Funktionen der Tourenrucksäcke je nach Einsatzzweck.
Wanderrucksäcke für Frauen
Auch beim Kauf eines Wanderrucksacks gibt es Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Die Körpergröße, die Länge des Rückens und andere anatomische Gegebenheiten können für einen geschlechtsspezifischen Wanderrucksack entscheidend sein.
- Frauen haben in der Regel einen kürzeren Rücken als Männer, was bei der Rückenlänge des Rucksackmodells beachtet werden muss.
- Bei Frauen sollte der Beckengurt ergonomisch geformt und gut gepolstert sein, da das Becken einer Frau meist breiter ist.
- Die Brustgurte und Schulterträger bei Wanderrucksäcken für Frauen sind kürzer, schmaler und weicher als bei Wanderrucksäcken für Herren. Der Brustgurt bei den Damen sollte hoch sitzen und oberhalb der Brust geschlossen werden können.
Wanderrucksäcke für Kinder
Selbst die kleinsten Abenteurer sollten nicht ohne den richtigen Wanderrucksack auf Tour gehen. Klar, können die Eltern das bisschen Gepäck der Kids auch in ihrem Wanderrucksack mitschleppen – jedoch ist der Lerneffekt groß, wenn die Kleinen selbst für ihre Habseligkeiten Verantwortung tragen. Nichtsdestotrotz sollten sich die Knirpse dabei auf keinen Fall übernehmen und nicht mehr als 10 Prozent des eigenen Körpergewichts mit sich tragen. Da sie noch mitten in der Wachstumsphase stecken, muss das Tragesystem in der Rückenlänge unbedingt verstellbar sein. Generell sollten Eltern darauf achten, dass der Wanderrucksack nicht zu groß oder zu klein gekauft wird.
Weniger Liter, mehr Spaß
Damit ist nicht die Trinkversorgung gemeint, sondern eher die Größe bzw. das Packvolumen des Wanderrucksacks. Ob es ein kleiner Wanderrucksack mit 20 l oder 30 l Packvolumen oder ein größerer Wanderrucksack mit 40 l und mehr sein soll, ist natürlich von der Tour abhängig. Jedoch darf man zu große und schwere Wanderrucksäcke auf langer Strecke nicht unterschätzen. Wem von vornherein ein kleineres Packvolumen zur Verfügung steht, kommt erst gar nicht in die Versuchung, Unnötiges mitzunehmen. 20 -25 Prozent des eigenen Körpergewichts kann ein sportlicher Mensch problemlos über längere Zeit mit sich tragen. Jedoch gilt auch hierbei: weniger ist mehr.
Wanderrucksäcke richtig einstellen
Egal, welchen Wanderrucksack man am Ende wählt – das richtige Einstellen ist das A und O für eine unbeschwerte Tour. Denn wenn der Wanderrucksack nicht optimal sitzt, geht das zu Lasten von Rücken, Schultern und Nacken. Der richtig eingestellte Wanderrucksack liegt fest und wackelfrei am Rücken an. Schnallen und Verschlüsse bieten dabei einen sicheren Halt ohne unangenehm zu drücken.
So geht’s:
- Sämtliche Riemen lockern und Wanderrucksack schultern.
- Oberkörper leicht nach vorne beugen und die Mitte des gepolsterten Hüftgurts direkt auf dem Hüftknochen bzw. dem oberen Beckenrand platzieren.
- Anschließend den Beckengurt des Wanderrucksacks schließen. Sitzt er zu hoch, schneidet er in der Bauchgegend ein.
- Schulterträger anziehen, aber nicht zu fest, da das meiste Gewicht auf dem Hüftgurt getragen werden soll.
- Der Ansatz der Schulterträger sollte zwischen den Schulterblättern positioniert sein.
Wanderrucksack richtig packen
- Weniger schweres Gepäck wie Schlafsack und andere leichte Gegenstände werden im Bodenfach verstaut.
- Regenbekleidung und mittelschwere Last können in den oberen Teil der Seitentaschen gepackt werden.
- Mächtige Gepäckstücke sollten im Hauptfach in Schulterhöhe und Rückennähe platziert werden.
- Handy, Sonnenbrille und weitere Kleinteile sind im Fanny Pack, dem oberen Aufsatz des Rucksacks, bestens untergebracht und schnell griffbereit.
- Wenn der Rucksack nach hinten zieht, ist die Gewichtsverteilung falsch und kann starke Probleme verursachen.
Fanny Pack:
Geldbörse, Wichtige Dokumente, Sonnenbrille, Taschenmesser, Lampe, Medikamente etc.
Hauptfach und Seitentaschen:
Kleidung, Regenschutz, Hygieneartikel, Nahrungsmittel, Gaskocher etc.
Bodenfach:
Schlafsack, Decke etc.
Außentaschen und Schnallen:
Zelt, diverse Gerätschaften, Isomatte etc.
Pflegetipps für den Wanderrucksack
- Wanderrucksäcke niemals in der Maschine waschen! Das kann zu Beschädigungen der PU-Beschichtung führen. Das ist ein dünner Film aus Polyurethan, der den Rucksack wasserabweisend und strapazierfähig macht.
- Flecken im Wanderrucksack können mit Bürste und Seifenlauge entfernt werden.
- Wanderrucksack nicht bügeln.
- Sämtliche Reißverschlüsse sauber halten.
- Wanderrucksack nach dem Gebrauch komplett ausräumen und an einem trockenen, luftigen Ort aufbewahren.